Ihr Lieben, war das ein herrliches Wochenende? Ich kann nur hoffen, dass alle von euch die Chance hatten, irgendetwas schönes draußen zu unternehmen, um die Sonne und die Frühlingsluft zu genießen!
Auch bei uns stand ein kleiner Ausflug auf dem Plan. Da mein Bewegungsradius sehr eingeschränkt ist und wir nicht zuuu weit vom Mainzer Krankenhaus weg wollten, beschränkten sich die Auflugsmöglichkeiten im Wesentlichen auf den Rheingau oder auf Rheinhessen.
Rheingau
An diesem Wochenende entschieden wir uns gegen Rheinhessen (für alle Ortsfremde: das liegt in Rheinland-Pfalz!) und für den Rheingau. Den meisten Auswärtigen wird in diesem Zusammenhang die Stadt Rüdesheim etwas sagen. Insgesamt gibt es aber einige schöne Städtchen entlang des Rheins, wie auch Eltville oder Kiedrich und viele mehr. Zudem reihen sich Schlösser an Schlösser, in denen es häufig tolle Weinveranstaltungen gibt oder auch einfach zum Einkehren.
Der Weg von Mainz in Richtung Rheingau zeigt aber schon den Unterschied zu Rheinhessen: es reiht sich bei dem tollen Wochenendewetter Auto an Auto. Gerade Rüdesheim ist bekanntermaßen DER Touristenmagnet. Rheinhessen ist da immer noch ein bißchen gemütlicher. Außerdem ist im Rheingau tendenziell alles ein bißchen „schicker“, betrachtet man zum Beispiel die Weingüter am Wegesrand.
Trotz allem hat der Rheingau natürlich einen riesengroßen Charme, am liebsten mag ich die wundervollen Ausblicke, wie von der Loreley oder dem Niederwalddenkmal. Und genau zu letztgenanntem verschlug es uns am vergangenem Wochenende.
Das Niederwalddenkmal liegt oberhalb von Rüdesheim. Zum einen ist es mit dem Auto zu erreichen (im Sommer 1,50 Euro Parkgebühr), zum anderen kann man von Rüdesheim aus mit der Gondel oder zu Fuß hinauf.
Von dort oben habt ihr wirklich einen traumhaften Blick auf das Rheintal und natürlich ist das Denkmal an sich schon imposant. Ihr könnt dort oben auch diverse Spaziergänge durch den Wald machen, es lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht.
Doch was ist das Niederwalddenkmal überhaupt?
Bei dem Niederwalddenkmal handelt es sich um die Germania und sie wird als eines der bedeutendsten Denkmäler des 19. Jahrhunderts gehandelt. Seit 2002 gehört sie zum UNESCO Weltkulturerbe.
Das Monument sollte als Symbol der Reichsgründung gelten und wurde im Herbst 1871 von Kaiser Wilhelm I. und Reichskanzler Otto von Bismarck gebilligt. In der Folge kam es zu mehreren Ausschreibungsverfahren, das am Ende der Bildhauer Johannes Schilling gewann. Die Germania entstand als Personifizierung der deutschen Nation, Modell stand Schilling dafür seine eigene Tochter Clara.
Nach langer Planungs- und Vorbereitungszeit, erfolgte die Grundsteinlegung am 16. September 1877 durch Kaiser Wilhelm I. persönlich. Die Einweihung erfolgte dann im September 1883. Mit Unterbrechungen ist die Germania seitdem Publikumsmagnet.
Das ganze Monument strotzt natürlich nur so vor Symbolträchtigkeit. Sei es das Schwert, der nach Osten gewendete Kopf oder natürlich viele Wappen. Aber das könnt ihr bei Interesse auch alles bei den bekannten Quellen nachlesen.
Für ein paar Klugscheißer-Informationen habe ich euch noch dieses Schild abfotografiert:
Was man grundsätzlich von solchen Denkmälern hält, muss jeder sicherlich für sich selbst entscheiden. Ich finde sie manchmal in ihrer Selbstverherrlichung etwas erdrückend. Andererseits sind sie natürlich Zeugnis unserer Geschichte und Kultur und damit wesentlich.
Wie auch immer: es handelt sich um einen beeindruckenden Fleck Erde, sei es der Blick auf die monumentale Germania und auch der Blick auf das wunderbare Rheintal. Aus meiner Sicht immer wieder einen Ausflug wert, auch wenn ich inzwischen schon x-mal da war!